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Das schwarze Loch von Genf
Apokalyptiker haben unseren Planeten immer wieder vergeblich als Auslaufmodell abgestempelt. Im Herbst allerdings soll der Weltuntergang kommen. Ausgelöst durch ein umstrittenes Experiment in der Schweiz.
Im Teilchenbeschleuniger LHC in Genf soll der Urknall, die Entstehung des Universums, simuliert werden. Aus Angst vor künstlich erzeugten Schwarzen Löchern, die die Erde verschlingen könnten, wollen einige Wissenschaftler den Start der Protonenkanonen stoppen. Die Anlage im Jura, für die ein internationales Konsortium 2,9 Milliarden Euro aufgebracht hat, besteht aus 27 Kilometer langen unterirdischen Röhren. Darin sollen Elementarteilchen (Protonen) bei Minus 271 Grad (Temperatur im All) mit fast Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen. Die Forscher am Cern, dem Europäischen Labor für Teilchenphysik, erhoffen sich auch, das so genannte Gottesteilchen (Higgs-Boson) zu entdecken. Wissenschaftler wie der US-Amerikaner Walter Wagner befürchten hingegen das Ende der Welt. Der Kernphysiker warnt auf seiner Website vor künstlich erzeugten Schwarzen Löchern, die alles in den Abgrund reißen. „Die Forscher gehen in Genf ein Risiko ein, das sie nicht abschätzen können.” Er fordert eine unabhängige Kommission, die die potenzielle Gefahr noch einmal auslotet. Gemeinsam mit seinem Kollegen Luis Sancho hat Wagner gegen das LHC bei einem Bezirksgericht in Hawaii Klage eingereicht. Ein prominenter Mitstreiter des Amerikaners mit dem deutschen Namen ist Professor Otto E. Rössler von der Universität Tübingen. Der Chaosforscher ist sich sicher, dass „die kleinen Löcher sich ausdehnen und in 50 Monaten den gesamten Planeten verschluckt haben werden”. Nach der „String Theorie” liege die Wahrscheinlichkeit für das Ende der Welt bei 45 Prozent. Es bestehe akute Lebensgefahr für den Planeten. „Im Herbst, wenn die Teilchen ihre Maximalgeschwindigkeit erreicht haben, werden alle noch lachen. Aber das wird ihnen einige Wochen später im Halse stecken bleiben.” Seiner Ansicht nach wird der rotierende Fressprozess der winzigen Löcher erst wahrgenommen, wenn die Kreisel genug Masse haben. Joachim Mnich vom Deutschen Elektronen-Synchroton (Desy) in Hamburg sieht dem Start des LHC - wie die überwiegende Mehrheit der renommierten Astrophysiker übrigens auch - gelassen entgegen. „Selbst wenn es gelingen würde, Löcher zu erzeugen, wären sie so massearm, dass sie nicht die Kraft hätten, Schaden anzurichten. Sie haben keine Zeit, sich auszudehnen. Sie haben nichts mit den gefräßigen Monstern in den Tiefen des Alls zu tun, die sämtliche Materie inklusive des Lichts verschlingen.” Die Angst sei unbegründet. Der Betreiber des Teilchenbeschleunigers in der Schweiz scheint die Sorgen ernst zu nehmen. Auf einer Website gehen sie detailliert auf potenzielle Gefahren ein. Auch auf Schwarze Löcher. Eine unabhängige Forschergruppe sei zu folgendem Ergebnis gekommen: „Es gibt kein Risiko!” Skeptiker und Befürworter des LHC einen die Higgs-Bosonen, die bei der Kollision der Protonen im Tunnel unter dem Jura entstehen könnten. Von Albert Einstein bis hin zu Stephen Hawking glauben fast alle Physiker an die Existenz eines speziellen Feldes, welches das ganze Universum durchdringen soll und Elementarteilchen ihre Masse verleiht. Die Träger dieses Feldes seien ganz besondere Teilchen, weil sie auf alles einwirken. Die Higgs-Bosonen oder so genannten Gottesteilchen sind die Voraussetzung für Schwarze Löcher. Sollten sie nachgewiesen werden, gleicht es einer physikalischen Revolution. Dann gebe es bewiesener Maßen mehr als drei Raumdimensionen . . . Physik-Titan John Archibald Wheeler, der dem „Schwarzen Loch” 1967 seinen Namen gab, hätte den Start des LHC gern erlebt. Am vergangenen Sonntag starb Einsteins Freund mit 96 Jahren an einer profanen Lungenentzündung. Mit seinem 1973 herausgegebenen Buch „Gravitation” legte der Amerikaner den Grundstein für das Experiment in der Schweiz. Damals schon forderte der Mann, der am Bau der ersten Atombombe beteiligt war, die Menschheit auf: „Lasst uns bei einem Kännchen Stechapfeltee über den Tellerrand blicken. Wagen wir es.”
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