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Doc DG

durchgeknallt aber glücklich

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Sonntag, 28. Oktober 2007, 10:05

Re: When different Worlds collide

Don überlegte noch einen Moment angestrengt, wollte er doch nicht einfach so ohne irgendetwas in der Hand wieder gehen und sah Sam dann entschlossen an. "Ich würde Sie trotzdem bitten mit ins Büro zu kommen und eine Gegenüberstellung zu machen." Es war eigentlich keine Bitte von Don, es war eine Aufforderung, der Sam nachzukommen hatte, ob er nun wollte oder nicht.

Sam gefiel der Gedanke nicht sonderlich, doch ins FBI Büro mitgehen zu müssen, aber würde er sich weigern, würde die beiden Agenten ihn früher oder später dazu zwingen. Es war in diesem Moment klüger für Sam jetzt mitzugehen, als später gezwungen werden. Mit einem leisen Seufzen gab Sam seine Zustimmung bekannt. Trotz des schwach erleuchteten Zimmers konnte Sam eine gewisse Genugtuung auf Agent Eppes Gesicht erkennen.

Sam blieb auf der relativ kurzen Fahrt ins Büro schweigsam, es war nicht einer seiner Stärken viel zu reden geschweige denn von sich aus anzufangen etwas zu erzählen.
Immer noch schweigend folgte er Agent Reeves und Agent Eppes in den Aufzug, der ins Büro führte. Sam bevorzugte lieber eine Treppe oder alternative auch einen Lüftungsschacht, Aufzüge waren ihm suspekt.

Don ließ nicht viel Zeit verstreichen und kam unverzüglich auf den Punkt, nach dem der Sam in den Raum geleitet hatte, der sich hinter den Verhörräumen befand. "Ist das der Mann, den sie für einen kurzen Augenblick sehen konnten?" wollte Don unbedingt wissen. Sam war im ersten Moment überrascht, an so einem Ort Richard Z. Kruspe wieder zu sehen. War es doch erst einige Tage her, dass er ihn am Flughafen hier in L.A. gesehen hatte. Er verneinte Stumm, bemerkte aber das Don dies nicht wahrgenommen hatte und antwortete daher kaum hörbar: "Nein, das ist er nicht, an solch eine Frisur hätte ich mich erinnert."

Diesmal war es Don der einen nicht überhörbaren Seufzer von sich gab. "Ich danke Ihnen trotzdem, für ihre Mühe", mit diesen Worten bat er Sam wieder nach draussen und brachte ihn zurück zu den Aufzügen, um sich dort von Sam zu verabschieden. Dieser grinste schwach, "danke, aber ich nehme lieber die Treppe", damit war Sam bereits im Treppenflur verschwunden.
Während Sam auf dem Weg nach unten war, überlegte er noch einmal. Dem Mann, der Richard Kruspe auf dem Flughafen begleitet hatte, war er ein weiteres Mal begegnet, im Krankenhaus als er den verletzten Mann dort hin gebracht hatte. Sam entschloss sich dazu, noch einmal das Krankenhaus aufzusuchen und diesen Arzt ausfindig zu machen, der mit Richard offensichtlich gereist war.

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Um seine Beherrschung kämpfend, ging Don für diesen Tag ein letztes Mal in den Verhörraum, in dem Richard seit einigen Stunden saß und seinen Anwalt verlangte. "Sie können gehen", herrschte Don, den immer noch für ihn Tatverdächtigen an. "Aber bleiben sie für uns verfügbar, falls wir noch Fragen an sie haben." Es fiel Don sichtlich schwer einigermaßen freundlich zu bleiben. Er versuchte sich ein Grinsen oder so etwas wie ein Lächeln abzuringen, was aber wohl eher nach einer Grimasse aussah, als das eigentlich vorgenommene.

Richard war bereits völlig entnervt und müde von der Tortur die er heute durchleben musste. Daher nahm er gar nicht wahr, was Don ihm gegenüber versuchte. Ohne ein weiteres Wort gewechselt zu haben verschwand Richard im Aufzug. Er lehnte sich mit Rücken und Kopf an die kühlende Wand, schloss die Augen und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Richard konnte immer noch nicht glauben, was hier gerade vor sich ging. Sollte er Emu anrufen? Ihm berichten, was los ist? Nein, keine gute Idee, damit würde er nur seinen derzeitigen Aufenthaltsort bekannt geben und wahrscheinlich erklären müssen, warum er nicht in New York sei und stattdessen hier im sonnigen Los Angeles ist. Unmerklich schüttelte Richard den Kopf um sich selbst seine Überlegung zu beantworten. Im Moment freute er sich inständig auf ein heißes Bad, seine Ruhe und darauf das dieser Albtraum bald ein Ende haben würde und sich somit auch aufklären würde, dass er mit der ganzen Sache rein gar nichts zu hat.

Don ließ Richard nur widerwillig gehen, aber eine andere Möglichkeit hatte er im Augenblick nicht, da er an keine handfesten Beweise rankam, die Kruspe belasten könnten und Don dazu veranlassen könnten ihn länger festzuhalten. Andersfalls wäre es nur zu einem Eklat gekommen, da auch ein Musiker ein Recht auf seinen Anwalt hat. Völlig zusammen gesackt, saß Don in seinem Chefsessel, stütze sich mit seinen Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und hatte sein Gesicht in seinen Händen versteckt. Warum musste ihm ausgerechnet jetzt so ein Tatverdächtiger, wie Richard Z. Kruspe über den Weg laufen? Er wusste keine Antwort, war aber nach wie vor davon überzeugt, dass eben dieser etwas mit der Tat zu tun hatte und es lag jetzt an ihm, dies auch zu beweisen. Don war so sehr in Gedanken versunken das er das mehrmalige Ansprechen seiner Partnerin Megan nicht mitbekam. "Don? Was ist los? So aggressiv habe ich dich bisher noch nicht erlebt", stellte Megan besorgt fest, bekam aber ausser einem leisen abfälligen Schnaufen, keine weitere Antwort von ihrem Chef.

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eben hat es in meinem Kopf noch Sinn gemacht!

Doc_Wuffi

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Mittwoch, 31. Oktober 2007, 07:15

Re: When different Worlds collide

Sam war auf direktem Wege wieder in das Hotel zurück gekehrt und saß nun im Dunkeln auf dem Bett. Seine Gedanken waren während des gesamten Rückweges darum gekreist, wie Richard Kruspe als Tatverdächtiger in Frage kommen konnte. Sam konnte sich nicht daran erinnern, am Tatort jemanden gesehen zu haben, der ihm ähnlich sah. Und doch musste irgendjemand entweder seinen Namen oder sein Aussehen ins Spiel gebracht haben. Als sich plötzlich Lambert in Sams Ohr meldete, schreckte er aus seinen Gedanken auf. "Und? Wie war das Verhör?" fragte sein Chef eher belustigt. "Mal was anderes", gab Sam knapp zurück, nur um im nächsten Moment anzuhängen: "Ich würde gerne vier Wochen Urlaub nehmen."

Die Stille in seinem Ohr ließ ihn die Überraschung seines Gesprächspartners erahnen. "Wozu? Was hast du vor, Sam?" wollte Lambert dann schließlich wissen. "Urlaub machen", antwortete Sam, ganz der Unschuldsengel. "Mach aber keine Dummheiten", wies ihn sein Chef an und war damit verschwunden. Sam seufzte, erhob sich vom Bett und streifte seine dunkle Jacke über. Dann verlies er das Hotelzimmer. Sein Weg führte ihn durch die Lobby und schließlich auf die Strasse. Da ihn die Ereignisse seines letzten Fußmarsches eines besseren belehrten, hielt er sich ein Taxi an und ließ sich zum UCLA fahren.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007, 07:16

Re: When different Worlds collide

Richard hatte sich in sein Hotelzimmer zurück gezogen und saß zusammengekauert vor seinem Bett. Man konnte ihm eindeutig ansehen, dass er angestrengt nachdachte. Sollte er einfach seine Taschen packen und verschwinden? Nein, das war keine gute Idee, denn damit würde er nur die Augen des FBI weiter auf sich ziehen. Es wäre wie ein Schuldeingeständnis. Richard winkelte die Beine an und zog die Knie so dicht vor seinen Körper, wie es nur ging. Was sollte er jetzt tun? Er wusste, dass das FBI ihn weiter als Tatverdächtigen in dem Fall führte.

Es war eine vollkommen ungewohnte Situation für den Musiker und er konnte seine Gedanken nicht von der Thematik abwenden. Der Fernseher lief nun schon seit Stunden, doch Richard hatte nicht ein einziges Bild oder Wort aufgefangen. Er war so tief in Gedanken versunken, dass selbst ein Klopfen an seiner Tür nicht zu ihm durchdrang. Erst als das Klopfen energischer wurde, wachte er aus seinem tranceähnlichen Zustand auf. Panik machte sich in ihm breit. Würden nun wieder die FBI-Leute vor ihm stehen und ihn bitten, mit ins Büro zu kommen?

Unschlüssig erhob sich Richard vom Boden und sah sich etwas gehetzt um. Er suchte gedanklich schon mal nach dem passenden Fluchtweg. Aber was sollte das bringen? Wenn es wirklich wieder das FBI war, welches vor seiner Tür stand, dann würde eine Flucht rein gar nichts bringen. Zumal er überhaupt nicht wusste, wo er hin sollte. Vorsichtig machte er sich auf den Weg zur Tür. Es schien Stunden zu dauern, bis er die Tür erreichte. Dann öffnete er sie langsam einen Spalt. Sein Blick ging in den schwach erleuchteten Flur, wo niemand zu sehen war. Schnell hatte er die Tür wieder geschlossen und er atmete innerlich auf.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007, 07:16

Re: When different Worlds collide

Doug stand gerade in einem der Räume der Notaufnahme. Vor ihm saß auf dem Krankenbett ein fünfjähriger Junge, der den Arzt mit großen Augen musterte. Neben dem Bett stand die Mutter des Kleinen und beantwortete die Fragen der Krankenschwester, die ebenfalls am Bett stand und sich Notizen in der Krankenakte machte. "Wie lange klagt er denn schon über Halsschmerzen?" wollte sie wissen. "Seit drei Tagen", antwortete die Mutter wahrheitsgemäß. Währenddessen leuchtete Doug dem Jungen mit seiner kleinen Taschenlampe in den Mund und versuchte irgendeinen Hinweis auf eine Mandelentzündung zu entdecken.

Genau in jenem Augenblick betrat eine weitere Krankenschwester den Raum. "Doktor Ross?" So versuchte sie die Aufmerksamkeit des Arztes auf sich zu lenken. "Ja?" fragte er überrascht nach, schaltete die Taschenlampe ab und wandte sich ihr zu. "Was gibt es denn, Tamara?" "Ein Mann wartet am Ärzte-Eingang auf sie. Er bat darum, sie zu sprechen", gab sie zurück und wartete einen Moment, bevor sie anfügte: "Er sagte, es sei dringend." Doug rollte mit den Augen, nickte aber kurz. "Mrs. Jackson, würden Sie mich bitte einen Moment entschuldigen?" Mit diesen Worten verließ er den Raum und war schnellen Schrittes auf dem Weg zum Ärzte-Eingang.

Dort angekommen stutzte er ein wenig, denn der Mann, der dort stehend mit einer Schulte an der Wand lehnte und eindeutig wartete, war ihm nicht bekannt. "Sind Sie derjenige, der nach mir sucht?" fragte er daher nach. Die dunkle, durchaus bedrohlich wirkende Gestalt sah ihn überrascht an. "Wenn Sie Doktor Ross sind?" kam die Gegenfrage. Doug nickte nur und der Mann bat ihn per Kopfbewegung vor die Tür. Zusammen begaben sie sich durch die schmale Glastür und standen nun auf dem Ärzteparkplatz. "Worum geht es?" wollte Doug wissen und musterte sein Gegenüber, um ihn besser einschätzen zu können.

"Mein Name ist Sam Fisher...", Sam sprach nicht weiter, als er die Reaktion des Arztes bemerkte. Ein überraschter Gesichtsausdruck war nun zu sehen. Doug wusste sofort um was es ging. "Sie sind hier...", begann er, nur damit Sam den Satz für ihn beendete: "... wegen des Mordfalls vom letzten Mittwoch." Beide Männer starrten sich einen Moment lang an. Entgegen der Hinhaltetaktik, die Sam beim Verhör des FBIs an den Tag gelegt hatte, kam er dieses Mal schnell zum Punkt. "Ich habe Sie mit Richard Kruspe am Flughafen gesehen. Er wird vom FBI verdächtigt, der Täter zu sein. Aber das kann ich irgendwie nicht glauben."

Doug nickte bedächtig, als er sich die Worte durch den Kopf gehen ließ. "Wer kommt denn auf so einen Blödsinn?" fragte er dann ungläubig. "Das ist eine gute Frage", gab Sam zurück, "und vor allem: wer macht sich die Mühe, es so aussehen zu lassen?" Obwohl sich beide Männer nur vom Namen und den letzten fünf Minuten her kannten, hatten sie gerade ein gemeinsames Ziel definiert: den wahren Mörder zu finden.

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Mittwoch, 2. Januar 2008, 14:59

Re: When different Worlds collide

Richard ließ sich an der geschlossenen Tür runter rutschen und kauerte sich abermals zusammen. Er war vollends überfordert mit der momentanen Situation. Wie gerne wäre er seinem ersten Gedanken nachgekommen, einfach seine Sachen zu packen und wieder aus Los Angels zu verschwinden. Er fühlte sich hier unwohl, und das obwohl er hier doch Erholung gesucht hatte. Stattdessen servierte man ihm einen nicht gerade kurzen Aufenthalt beim FBI und hielt ihn für Tatverdächtig.

So langsam bereute er seine Kurzschlussreaktion, einfach in den nächsten Flieger gestiegen zu sein, um Abstand zu gewinnen von New York und seiner Arbeit dort. Wieder versank er in Gedanken. Was wollte er gleich noch mal machen, wenn er zurück war im Hotel? Angestrengt überlegte er. Ja natürlich, er wollte ein heißes Bad nehmen. Es würde jetzt wohl genau das Richtige sein, um seine gesamten Anspannungen in seinem Körper zu lösen und vielleicht auch ein bisschen Ruhe zu finden.

Quälend langsam erhob sich Richard vom Hotelboden und steuerte das geräumige Bad an. Nach dem er kurz die Wassertemperatur geprüft hatte und für angenehm empfunden hatte, zog er sich seine Klamotten aus und stieg in die bis jetzt halb gefüllte Wanne. Die Wärme tat seinem Körper gut und Richard ließ sich noch weiter in die Badewanne rein rutschen.

Wieder begannen seine Gedanken zu kreisen. New York. Er war Hals über Kopf verschwunden. Nein, mehr noch, er war geflüchtet. Es war ihm alles zu viel geworden. Er hatte die Kontrolle über sich verloren und hatte somit auch sein Soloprojekt in Gefahr gebracht. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Hatte er überhaupt gedacht? Offensichtlich nicht. Wie konnte er glauben, dass er Privat und Geschäft vermischen könnte und dabei den Überblick zu behalten? Er hatte die strikteste Regel in diesem Business gebrochen. Vermische nie privates mit geschäftlichem, das kann nicht gut gehen.

Seine Gedanken blieben an seinem Projekt hängen. Emigrate. Es war etwas, was Richard sich schon lange verwirklichen wollte und nun endlich geschafft hatte.

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Mittwoch, 2. Januar 2008, 16:08

Re: When different Worlds collide

Sam und Doug saßen am nächsten Tag zusammen in einem Café. Der Arzt hatte sich kurzfristig frei genommen, damit sie sich daran machen konnten, einen Plan auszutüfteln. Es waren erst fünf Minuten vergangen, seitdem sie den kleinen Laden betreten hatten. Obwohl es draußen recht warm war, hatten sie sich in eine Ecke des Etablissements zurückgezogen, ohne dabei viel Aufsehen zu erregen. Die Kellnerin hatte die Bestellung aufgenommen und war wieder von dannen getrottet. Da es noch recht früh am Tag war, herrschte in dem engen Raum gähnende Leere. Die dunkle Inneneinrichtung stand im Kontrast zu den hell gestrichenen Wänden. Vereinzelte Lampen mussten daher auch noch etwas Licht ins Dunkel bringen. Da Doug und Sam die einzigen Gäste waren, kam ihre Bestellung recht schnell. Zwei Tassen Kaffee waren ja auch nicht schwer zu machen. Beide bezahlten sofort und schlugen das übliche Trinkgeld auf. Gerade Sam war nun mal nicht daran interessiert, in irgendeiner Weise aufzufallen.

Von draußen wirkten die einzigen beiden Gäste des Geschäftes wie zwei ganz normale Menschen, die sich auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee gönnten. Die Kellnerin hatte sich hinter der Theke auf einen Barhocker gesetzt und verschwand hinter einer Zeitung. Sie schenkte ihren Gäste keine Beachtung, immerhin hatten diese bereits gezahlt und waren für sie uninteressant, solange sie keine weiteren Wünsche hatten. Sam begrüsste das Desinteresse der Bedienung und musterte einen Moment durch das riesige Schaufenster die Umgebung. Doug sah ihn etwas forschend an, wusste er doch nicht, dass es Sam dank seines Jobs inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen war, immer auf alles vorbereitet zu sein.

"Was sollen wir tun?" fragte der Arzt, der nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Auch das war dem NSA-Agenten nicht entgangen, daher antwortete er: "Zu allererst einmal müssen wir die Ruhe bewahren." Ertappt verharrte Doug in seinen Bewegungen. "Okay, und dann?" Er versuchte, ruhig zu klingen, was ihm aber nur teilweise gelang. "Wir dürfen nichts überstürzen", begann Sam, ohne sein Gegenüber dabei anzuschauen, "immer Schritt für Schritt." Doug rollte mit den Augen. Dieser Fisher war die Ruhe in Person. Sams Blick blieb am Schaufenster haften, durch das er einige Passanten beobachtete. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: "Wir werden Kruspe aufsuchen und ihn ausfragen. Wird wohl die einzige Möglichkeit sein, an Infos zu kommen. Das FBI möchte ich lieber nicht fragen und damit in Aufruhr versetzen." Doug nickte bedächtig. Das klang nach einem Plan. Im typischen Ärztetempo hatte er seine Tasse Kaffee geleert und sah Sam ungeduldig an. "Und danach sehen wir weiter?" Sam nickte und sagte: "Okay, schauen wir, was Kruspe uns verrät." Nach diesen Worten erhob er sich, ohne seinen Kaffee auch nur einmal angerührt zu haben und steuerte den Ausgang des Cafés an. Doug folgte ihm schnell und zusammen stiegen sie in Sams Mietwagen, einen dunkelblauen Sedan.

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Mittwoch, 2. Januar 2008, 16:09

Re: When different Worlds collide

Don rutschte auf seinem Bürostuhl hin und her. Er wollte diesen Fall endlich lösen, aber er fand einfach keine Hinweise, die ihn weiterbrachten. Es war eine knifflige Untersuchtung, definitiv. Aber Don war immer noch davon überzeugt, dass Kruspe der Täter sein musste. Auch wenn Fisher meinte, dass es nicht ein Mann mit einer solchen Frisur gewesen sein konnte. Vielleicht hatte Kruspe eine Mütze aufgehabt zu dem Zeitpunkt? Oder sich absichtlich anders gestylt, um nicht aufzufallen? Don blickte auf seine Uhr. Kurz nach acht. Immer noch. Es waren erst Minuten seit seinem letzten Blick auf den Chronographen vergangen. Es war zum Haare raufen. Vielleicht würden die noch fehlenden Laborergebnisse von am Tatort gefundenen Spuren ja Aufschluss geben. Mit einem eleganten Schwung hatte sich Don von seinem Stuhl erhoben und steuerte nun den Aufzug an, unter dem besorgten Blick seiner Kollegin Megan. "Was ist bloß mit ihm los?" fragte David, der sich auf die Seite von Megans Tisch gesetzt hatte und ihrem Blick gefolgt war.

Don hatte beschlossen, sich persönlich in die Labors zu begeben und nach den Ergebnissen zu fragen. Ein Anruf hätte genügt, doch Don freute sich über das Bißchen Bewegung, das er so bekam. Im Aufzug lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen die Wand und wartete, bis der Lift die gewünschte Etage erreichte. Mit einem Ping öffneten sich die Türen und gaben so den Weg zu den Laboren frei. Zielsicher steuerte Don eines davon an. "Hey, Jackie", begrüsste er die hagere Blondine, die über einem Mikroskop stand und angestrengt hinein zu schauen schien. Ihr Kopf schoss erschreckt zu ihm herum. "Don! Schleich dich doch nicht immer so an", stellte sie lächelnd fest. Das freundliche Lächeln wurde dieses Mal jedoch nicht von Don erwidert, was die junge Frau dazu veranlasste, sich wieder ihrem Mikroskop zuzuwenden. Etwas verwundert hielt sie inne, bevor sie ihren Besucher fragte: "Was verschlägt dich hierher?" "Hast du schon die Ergebnisse?" war die prompte Gegenfrage von Don. Bei diesem Fall schien er es wirklich eilig zu haben.

"Ja, wir haben das Haar von der Kleidung des Toten analysiert." Jackie wandte sich wieder Don zu und ging zu ihrem Schreibtisch mit dem Computer. Sie griff nach dem Pappordner, der auf der Tastatur lag. "Der Bericht ist leider noch nicht ganz fertig, aber ich kann es für dich ja schon mal abkürzen. Das Haar ist nicht vom Opfer. Dummerweise spuckt unser Computer aber auch keine Namen aus. Ist wohl jemand, der noch nicht in der Datei erfasst wurde." Sie hielt Don den Ordner vor die Nase und beobachtete, wie er ihn nahm und interessiert aufschlug. Das Bild des Haares in einem kleinen Reagenzglas ließ er offen geschlagen und schaute es eine ganze Weile an. "Don?" Jackie empfand das plötzliche Verstummen ihres Gegenübers als merkwürdig, kannte sie ihren Kollegen so doch nicht. "Hm?" Gedankenverloren sah Don auf, drückte der blonden Frau die Akte wieder in die Hand und ging zum Telefon. "Megan? Hol' Kruspe und Fisher wieder her. Wir brauchen von beiden eine Haarprobe." Nachdem er aufgelegt hatte, breitete sich ein Grinsen auf Dons Gesicht aus. So würde er Kruspe schon noch der Tat überführen. "Du bist ein Schatz, Jackie", sagte er zu seiner Kollegin und stürmte aus dem Labor.


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