Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Suchtvertiefungsklinik. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Doc_Wuffi

Lost in Blue

  • »Doc_Wuffi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 807

Registrierungsdatum: 18. Oktober 2006

Wohnort: Mitten in der Pampas von NRW

Beruf: ITA und Mediendesign

  • Nachricht senden

25

Donnerstag, 22. Januar 2009, 14:50

Re: When nothing's as it seems - Redemption

Einige Tage später saß Don mit Megan in der kleinen Küche des FBI-Büros. Sie hatten an dem einzelnen Tisch Platz genommen und Megan war gerade dabei, sich die gebratenen Nudeln vom Chinesen mit den Stäbchen in den Mund zu schieben. Don saß ihr gegenüber mit einem Becher Kaffee, an dem er immer wieder nippte. „Don, wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken? Wir haben keine Beweise dafür, dass er tot ist“, sagte Megan ihm nun zum ersten Mal seit Tagen ihre persönliche Meinung. Don zog die Augenbrauen hoch und sah sie zweifelnd an. Doch er sagte nichts. Dieses Schweigen ging seiner Partnerin langsam auf die Nerven. „Überleg‘ doch mal“, begann sie, „wir haben seinen Körper bisher nicht gefunden. Klar, es kann sein, dass er vom Wasser auf hohe See abgetrieben worden ist und irgendwann auftaucht. Oder der Boden des Flusses hat ihn einfach verschluckt. Der Wagen war ja auch im Begriff, verschlungen zu werden. Aber sieh‘ doch mal all die anderen Möglichkeiten. Vielleicht ist er selbst ausgestiegen und hat sich aufs Meer treiben lassen, um dann zum Strand zu schwimmen und dort wieder an Land zu gehen. Vielleicht ist er auch einfach auf die andere Seite des Flusses geschwommen und dort aus dem Wasser gestiegen. Oder sein toller Anzug mit den vielen Überraschungen hatte noch eine Taucherausrüstung parat und er ist flussaufwärts damit. Wer weiß das schon?“ Mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen musterte Don seine Kollegin. Er wusste, dass sie Recht hatte, doch die Ungewissheit trieb ihn in den Wahnsinn.
Es klopfte an der Fensterfront und Merrick winkte Don zu sich. Er sah erschreckt auf die Uhr. Hatte er den Termin bei seinem Chef vergessen? Ruckartig sprang er vom Stuhl auf und folgte seinem Chef in dessen Büro. Dort angekommen, nahmen beide Männer Platz und schwiegen einen Moment. „Agent Eppes, ich hätte da noch ein paar Fragen zu dem letzten Fall“, hörte Don seinen Chef sagen. Er wusste, dass Megan beim Abschlussbericht geschrieben hatte, dass der Täter vermummt gewesen war und so nicht erkannt werden konnte. Doch er wusste, dass Merrick genau das auch von ihm hören wollte. Er war sich nicht schlüssig, was er sagen sollte, als dann auch die Frage kam: „Konnten Sie den Täter erkennen?“ Dons Verhalten hatte sich nach der Verfolgungsjagd etwas verändert. Er war still und sprach kaum. Das war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Wenn Nick tot war, konnte er es doch seinem Vorgesetzten sagen. Aber was war, wenn sein Bruder wirklich noch lebte? Es gab keine Beweise für seinen Tod, aber es gab auch keine Beweise dafür, dass er noch lebendig war. Don traf seine Entscheidung. „Nein, er war vermummt, wie Agent Reeves in dem Bericht schon richtig zu den Akten gegeben hat“, sagte er. Merrick nickte. „Dann können wir den Fall ja abschließen“, sagte er und schlug den Pappordner zu.
Als Don das Büro seines Vorgesetzten verließ, steuerte er direkt auf den Aufzug zu. Sofort war Megan bei ihm. „Was hast du vor?“ fragte sie sichtlich irritiert. „Ich muss mal einen Augenblick allein sein und nachdenken, daher wollte ich zum Strand runter fahren“, antwortete ihr Kollege wahrheitsgemäß. „Dann fahre ich mit“, waren ihre bestimmenden Worte, die keinen Widerspruch duldeten. Don rollte mit den Augen, war es doch eigentlich nicht das, was er gewollt hatte. Doch er sagte nichts und zusammen stiegen sie in den Lift. Nachdem sie auf dem Parkdeck angekommen waren, schloss Don den schwarzen SUV per Fernbedienung auf und zusammen stiegen sie ein. Die Fahrt verlief ruhig, keiner der beiden Insassen sprach. Megan wollte Don nicht unter Druck setzen, daher versuchte sie eine oberflächliche Unterhaltung zu beginnen: „Wohin fahren wird?“ „Cabrillo Beach“, gab Don nur kurz zurück. Seine Kollegin schwieg nun auch wieder, war ihr nun endgültig klar, dass ihr Vorgesetzter nicht reden wollte. Er brauchte Zeit, was sie auch verstehen konnte.
Am Cabrillo Beach angekommen, parkte Don den riesigen SUV ein und stieg aus. Megan blieb zurück, als er ein Stück am Strand entlang wanderte. Er wusste, dass es einer von Nicks Lieblingsplätzen gewesen war und irgendwie hoffte er, dass sein Bruder aus dem Wasser gestiefelt kam, breit grinste und sagte: „Das haben wir doch super hinbekommen, oder?“ Aber er wusste, dass es ein Wunsch bleiben würde. Zumindest hatte Megan ihm Hoffnung gegeben, seinen Bruder irgendwann einmal wieder zu sehen. Es war zwar nur ein kleiner Strohhalm, an den er sich klammerte, aber Hoffnung war für einen Menschen nun mal das Wichtigste. Sein Blick klebte förmlich am Wasser, welches am heutigen Tage sehr ruhig lag. Das Meer schien nichts beeindrucken zu können. Ein riesiger, ruhender Pol. Don wurde klar, warum Nick diesen Ort geliebt hatte. Sein Blick blieb am Wasser haften und er beobachtete weiter stumm das Meer. Das Rauschen hatte auch auf ihn eine beruhigende Wirkung. Und so stand er dort, bis die Sonne am Horizont versank.


------------------------------------- E N D E -------------------------------------



---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Feedback bitte hier unterbringen.

Zurzeit ist neben Ihnen 1 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

1 Besucher

Social Bookmarks